Der Ursprung der gemeinsamen Projekte
Es begann im österreichischen Alpenland. Auf unseren Wanderungen fielen uns die roten Ruhebänke auf, die in recht regelmäßigen Abständen in der Landschaft platziert waren, so als seien sie dazu gedacht, sie in Abschnitte einzuteilen und ihr einen bestimmten Rhythmus zu geben.
Das brachte uns auf die Idee, eigene Forschungs- und Messinstrumente in Form von roten Stoffbahnen zu entwickeln, um damit Wege zu begehen und die Landschaft ebenfalls rhythmisch zu markieren und ihr unbestimmte Maß- und Zeiteinheitenzuzuweisen. Dabei dokumentierten wir unsere Aktionen im Naturraum fotografischund filmisch. Ideen und Erkenntnisse, die sich daraus ergaben, skizzierten wir und setzten sie anschließend in Malerei, Skulptur, Foto und Film um.
Durch das Einbringen einer regelmäßigen minimalistischen Struktur in eine Landschaft wird der vorgefundene zufällige Naturraum in einen Bezugsrahmen gesetzt und visuell neu definiert. Die Signalfarbe Rot setzt dabei auf einen starken Kontrast zur umgebenden Farbpalette und gibt den Stoffbahnen eine abstrahierende, die konkreten Landschaftselemente transzendierende Qualität. Das Messen als typisch menschliche Tätigkeit des Begreifens durch Quantifizieren wird in eine performative Aktion umgesetzt, die den wissenschaftlichen Erkenntnisdrang mit rituellem Handeln zu verbindet.
Das Begehen der Landschaften in Verbindung mit den künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsinstrumenten, der Einsatz von Fotografie, Film, Malerei und Skulptur – all das ergibt eine breite Spielwiese für die Gestaltung eines Gesamtkunstwerks, in dessen Rahmen die beiden Künstler auch gemeinsam an einzelnen Gemälden arbeiten.
Hier abgebildet Kuh Vadis 250 x 150 cm, Acryl auf Baumwolle, Irene Müller und Diethard Sohn 2016.
Die folgende Bildstrecke zeigt die fotografische Dokumentation ihrer Aktionskunst und wie Irene Müller und Diethard Sohn ihre Landschaftsbegehungen jeweils individuell malerisch verarbeitet haben.
Unser fortlaufendes Projekt WEGE – Alpen zeigten wir erstmals in einer Salonausstellung des Kunstverein – Ludwigsburg.