2016 übertrugen wir die Ausdrucksmittel, die wir im ersten WEGE-Projekt zur Beschreibung der Natur erarbeitet hatten, auf eine historische Spurensuche. Der Forschungsgegenstand war die Reformation in Württemberg, die wir als kultur- und religionsgeschichtliches Phänomen der Erneuerung künstlerisch beschreiben und chiffrieren wollten. WEGE – Erneuerung.
Für dieses Projekt suchten wir Orte auf, die im Zusammenhang stehen mit derhistorischen Gestalt des Herzogs Christoph, der im 16. Jahrhundert die Reformation in Württemberg einführte. Dabei markierten wir Wege und legten Symbole aus, die für seine Geburt, sein Leben und Wirken und sein fortwährendes Erbe stehen.
Diese performativen Begehungen zeichneten wir jeweils dokumentarisch im Zeitraffer mittels Actioncams auf. Die Aufzeichnungen sind Bestandteil unserer Videoinstallation.
Parallel dazu machten wir den Prozess der Erneuerung (der dem Begriff Reformation innerwohnt) anhand der Entstehung eines Gemäldes erfahrbar. Dabei stellten wir exemplarische Motive aus der Herzog-Christoph-Ausstellung des LandesmuseumsBaden-Württemberg in Stuttgart dar und übermalten jedes einzelne Motiv mit einem neuen. In einem fortlaufenden Prozess legte sich so eine Vielzahl lasierenderBildschichten übereinander, sodass frühere Zustände präsent blieben und das Vergangene im Gegenwärtigen zu erahnen ist.
Als verbindendes Element zu den Begehungen, ließen wir die mittels roter Stoffstreifen gelegten Symbole immer wieder in den Bildschichten auftauchen, bis der Malprozess schließlich im Symbol für Unendlichkeit, das in der Videoaufzeichnung als choreographische Figur auftaucht, seinen Abschluss findet.
Längere Fassungen der Videos können Sie sich auf unserem Youtube Kanal ansehen.
Wir haben das Projekt „WEGE – Erneuerung“ bislang nur zu einem Teil bei einer Gruppenausstellung im WKV – Stuttgart gezeigt.